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Förderung der psychischen Gesundheit und des Wohlbefindens am Arbeitsplatz

Lesezeit: 7 Minuten

Für das Berufs- und Privatleben ist der Erhalt und die Förderung der psychischen Gesundheit durch den Arbeitsplatz sehr wichtig. Es ist verehrend, dass seelische Belastungen und Erkrankungen zum Großteil beruflichen Faktoren geschuldet sind. Wenn schließlich Mitarbeiter*innen zu stark psychisch belastet werden und erkranken, kann das nicht nur Auswirkungen auf das eigene Unternehmen haben, sondern auch auf die gesamte Gesellschaft, in der wir leben. Gut gestaltete Arbeitsbedingungen werden hier sehr wichtig. Wenn Ressourcen richtig genutzt werden, kann die psychische Gesundheit und Motivation der Beschäftigten gesteigert werden.

Zusammenfassung

Bereits im letzten Blogartikel Betriebliche Gesundehitsförderung vs. Betriebliches Gesundheitsmanagement konntet ihr die Dimensionen der physischen Gesundheit am Arbeitsplatz kennenlernen. Es gibt bereits regulierenden Maßnahmen mit denen die Bundesregierung versucht, diese zu gewährleisten. Es ist keine Frage, das solches schützende Maßnehmen gebraucht werden, aber auch einzelne Unternehmen können einen erheblichen Beitrag für das psychische Wohlbefinden ihrer Mitarbeiter*innen leisten. Was psychische Gesundheit bedeutet und wie Unternehmen vorgehen sollten, um die psychische Gesundheit ihrer Beschäftigten zu erkennen, erfahrt ihr wenn ihr hier weiter lest.

Was ist Psychische Gesundheit?

Die WHO definierte psychische Gesundheit bereits 1946 wie folgt:

«Gesundheit ist ein Zustand vollkommenen körperlichen, geistigen und sozialen Wohlbefindens und nicht nur das Fehlen von Krankheit oder Gebrechen.»

Zu den wichtigsten Faktoren unserer Lebensqualität gehört das physische Wohlbefinden, denn dieses regelt die zentralen Kernpunkte unserer Gesundheit. Nur wer sich körperlich wohlfühlt und zufrieden mit sich ist kann langfristig Leistung zeigen, die normalen Lebensbelastungen bewältigen und einen Beitrag innerhalb der Gemeinschaft leisten.

Der Zustand der psychischen Gesundheit entsteht nicht einfach durch persönliche Veranlagung oder individuelles Verhalten. Es ist vielmehr ein vielschichtiger Prozess, der sich aus vielen verschiedenen Einflüssen ergibt. Dabei müssen individuelle, sozioökonomische, kulturellen und ökologische Aspekte berücksichtigt werden. Der psychische Zustand einer Person wird dabei durch die Dynamik von persönlichen und sozialen Umständen sowie dessen Umgebung bestimmt.

Wie wichtig ist der Umgang mit psychischer Gesundheit am Arbeitsplatz?

Für Unternehmen

Weil Führungskräfte eine Fürsorgepflicht besitzen, wird Gesundheit am Arbeitsplatz dem betrieblichen Gesundheitsmanagement (BGM) untergeordnet. In diesem formuliert der Staat, die Schaffung einer gesunden Arbeitsumgebung ist Aufgabe des Managements. Dieses sollte beachten, welche erheblichen Folgen entstehen können, wenn nicht genügen Maßnahmen für gute Arbeitsbedingungen geschaffen werden.

Leiden Mitarbeiter*innen unter psychischen Belastungen hat das erhebliche Folgen für deren Leistungsfähigkeit und äußert sich auf den Erfolg des Unternehmens. Denn qualitativ hochwertiges Arbeiten ist nicht nur abhängig von den Qualifikationen und Fähigkeiten des Beschäftigens, sondern vor allem von ihrer Gesundheit. Wenn Unternehmen sich nicht um die Gesundheit am Arbeitsplatz ihrer Mitarbeiter*innen sorgen, riskieren sie hohe Krankenstände, Ausfallkosten, ein schlechtes Betriebsklima, was sich wiederum auf die Motivation ausübt und entwickeln Schwierigkeiten bei der Gewinnung neuer Fachkräfte.

Für Beschäftigte

Sind Beschäftigte bei ihrer Arbeit dauerhaft irgendwelchen Stressfaktoren ausgesetzt, kann das individuelle Problematiken auslösen. Psychische Belastung am Arbeitsplatz kann dabei einerseits auf einen bestimmten Zeitraum beschränkt, aber auch von langfristiger Natur sein. Während anfängliche Erscheinungen Schwierigkeiten in der Konzentration, ein gestörter Gefühlsstatus und Aufmerksamkeit Störungen sein können, enden langfristige Belastungen häufig in chronischen Berufskrankheiten.

Quellen psychischer Belastungen am Arbeitsplatz

Ein großes Potenzial für psychische Belastung am Arbeitsplatz liegt in der sozialen Natur. Fast in jedem Berufsfeld ist ein gewisses Maß an Kommunikation nötig, um die beruflichen Aufgaben zu erfüllen und die Firmeninteressen durchsetzen zu können.Klare Anweisungen und Informationen zu ihren Aufgaben sind dabei trivial. Auch eine offene Informationspolitik innerhalb des Betriebes sowie eine Offenheit zwischen Management und Beschäftigten müssen beachtet werden. Gleichfalls gehört ein Mitspracherecht am Arbeitsplatz und regelmäßiges Feedback zu den Kommunikationsmedien, um psychische Belastung am Arbeitsplatz zu vermeiden.

Auch eine zu umfangreiche Arbeitslast kann eine Quelle für psychische Belastung auf der Arbeit darstellen. In viele fällen fühlt sich der Arbeitgeber genötigt, Überstunden zur Arbeitsbewältigung zu leisten. Denn die Menge an Aufgaben, die zu erledigen sind, können unmöglich in der vorgegebenen Arbeitszeit erledigt werden. Es wird zwar nur selten mündlich gefordert, aber Arbeitnehmer fühlen sich in solchen Situationen genötigt, Überstunden einzulegen, um ihre Arbeit erledigen zu können. Entsteht ein Ungleichgewicht zwischen Erholungsphasen und der psychischen Beanspruchung, stehen Angestellte unter dauerhaften stress und das führt langfristig zur Erschöpfung.

Das Arbeitsumfeld gilt hier auch nicht zu vernachlässigen, denn schließlich wird hier die meiste Arbeitszeit verbracht. Wenn ein Unternehmen den Arbeitsschutz wahren möchte, muss dieses auch auf die Gestaltung der Räumlichkeiten achten.

Weiter Eigenschaften wie die Arbeitsorganisationen, zu wenig oder zu viel Verantwortung können das Arbeitsklima eines Unternehmens schwächen.Treffen zu viele Faktoren aufeinander wird es zur Pflicht des Arbeitgebers oder der Geschäftsleitung, am Arbeitsverhältnis etwas zu ändern. Auch hier verpflichtet das BGM das Management zur ordnungsgemäßen Durchführung der Arbeitsplatzbedingungen.

Weitere Faktoren, die psychische Belastung am Arbeitsplatz herbeirufen, sind:

  • Arbeitsintensität
  • Emotionsarbeit
  • soziale Beziehungen

Folgen zu hoher psychischer Belastung am Arbeitsplatz

Werden die oben genannten Aspekte vom Unternehmen vernachlässigt, drohen eine Vielzahl an negativen Konsequenzen, die sich auf das persönliche Wohlbefinden der Mitarbeiter*innen auswirken können. Dazu zählen psychosomatische Störungen und Erkrankungen wie Verdauungs- und Herzbeschwerden, Muskel- und Skeletterkrankungen, erhöhter Nikotin-, Alkohol- und Medikamentenkonsum sowie Leistungsminderung, Unzufriedenheit, innere Kündigung, Depression und Burnout.

Die häufigsten Diagnosen, weswegen sich Beschäftigte krankschreiben, sind stressbedingter Ursache. Es ist besonders wichtig, die Rolle der psychischen Erkrankungen wie Depression, Burnout, Angststörungen und Suchterkrankungen zu betonen. Bei diesen wurde ein stetiger Anstieg in den letzten 20 Jahren erkannt und sie gelten als eine der auffälligsten Entwicklungen der Krankenstandskennziffern.

Welche Lösungsmöglichkeiten haben Unternehmen, um einer psychischen Belastung am Arbeitsplatz entgegenzuwirken?

Ziel sollte sein, eine „menschengerechte Gestaltung der Arbeit“ zu ermöglichen. Hier müssen also nicht nur die körperlichen Aspekte, sondern auch die psychischen Faktoren berücksichtigt werden. Das Management sollte die angesprochenen Faktoren wie Arbeitsorganisation, Arbeitsbedingungen, soziale Beziehungen und Einfluss der Umwelt auf den Arbeitsplatz sachgerecht verknüpfen und Lösungen erkennen. Denn es gilt: Psychische Belastungen müssen im Rahmen der gesetzlich vorgeschriebenen Gefährdungsbeurteilung miteinbezogen werden.

Die Ressourcen für eine gute Gestaltung der Arbeitsbedingungen haben die meisten Unternehmen bereits. Es gilt diese Ressourcen optimal zu nutzen, um nicht nur Beschäftigte glücklich zu machen, sondern auch die Unternehmenskultur zu stärken und das Unternehmen voranzubringen.

Mit der Gestaltung von Arbeits- und Entwicklungsmöglichkeiten, festgelegten Unternehmenswerte und einer formulierten Unternehmenskultur sowie der Sicherstellung von Zufriedenheit und Engagement bei der Arbeit kann das Unternehmen diese Ziele verwirklichen.

Doch auch die Beschäftigte selbst haben die nötigen Ressourcen, um für den Umgang mit Stress am Arbeitsplatz gewappnet zu sein. Wenn ein paar Maßnahmen und Tipps beachtet werden, können Mitarbeiter*innen stressige Situationen besser meistern, in Zukunft eine Überlastung reduzieren und laufen nicht Gefahr, ihre psychische Gesundheit zu gefährden. Es kann helfen:

  • Das richtige Zeitmanagement zu nutzen
  • Eine Routine zu etablieren
  • Aufgaben besser delegieren können
  • Ausreichen Pausen machen während der Arbeit und Zeit für eine Auszeit genießen

 

Auch hier kann das Management eingreifen. Solche Hilfestellungen sollten innerhalb der Unternehmenskultur kommuniziert werden. Das Schaffen solchen Werten kann dabei helfen. Auch extern von außerhalb des Unternehmens können hier Hilfestellungen in Anspruch genommen werden. Durch den Austausch zwischen einem Mentalcoach und den Beschäftigten können solche Lösungsansätze gefunden werden.

Fazit

Psychische Gesundheit am Arbeitsplatz müssen in Zukunft einen größeren Stellenwert in der Arbeitskultur erhalten. Auch wenn die Problematik der psychischen Gesundheit bereits in die Öffentlichkeit getragen wurde, wird das Thema in der Arbeitswelt noch vernachlässigt. Und das ist besonders trivial, da die Rolle des Arbeitsplatzes und des Berufs eine Hauptfunktion bei der psychischen Gesundheit von vielen spielt. Zudem hat eine psychische Überlastung gleichfalls Konsequenzen für ein Unternehmen und für die Beschäftigten des Unternehmens. Und das, obwohl die Folgen durch ausreichende Zielsetzung und Beschäftigung mit der Thematik vermieden werden können. Weiter noch kann eine vernachlässigte psychische Belastung am Arbeitsplatz eine Reihe von weiteren Konsequenzen auslösen, die sich bis hin ins Privatleben der Betroffenen auswirkt.

 

In diesem Sinne möchten wir in einem nächsten Blogbeitrag die seelische Gesundheit in der Familie näher betrachten. Ab dem 8. Oktober 2021 beginnt die Aktionswoche "Gemeinsam über den Berg – Seelische Gesundheit in der Familie" die von der Bundesregierung ins Leben gerufen wurde. Auch wir wollen an dieser großartigen Aktion teilhaben, um das viel zu lange vernachlässigte Thema der psychischen Gesundheit in die Öffentlichkeit bewegen zu können.

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Christina Dunnage

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