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Gesunde Kommunikation als Basis für ein gesundes Team

Lesezeit: 6 Minuten

Gedanken und Worte sind kraftvoll und wirksam – wie wir miteinander umgehen beeinflusst unsere Gesundheit enorm. Je wertschätzender wir kommunizieren, desto zufriedener sind sowohl wir als auch unser Gegenüber. Gesunde Kommunikation schafft die Basis einer guten Zusammenarbeit und fördert das Wohlbefinden. 

Kommunikation

Sobald wir mit einem anderen Menschen in Kontakt treten, kommunizieren wir. Kommunikation läuft also nicht nur auf sprachlicher Ebene ab. Paul Watzlawick, ein österreichischer Soziologe und Kommunikationswissenschaftler sagte schon, „man kann nicht nicht kommunizieren“. Dieser Satz zeigt eindrucksvoll, dass sowohl die sprachliche als auch die non-verbale Ebene der Kommunikation von großer Bedeutung ist. Meist beeinflussen Mimik und Gestik sogar die Interpretation einer Situation mehr, als es die verbale Ebene zu tun vermag. Unser Gesicht und unsere Körperhaltung sprechen eigentlich immer – häufig auch unbewusst. Schlechte oder auch gute Laune, eine abwehrende oder zuvorkommende Haltung. Beides wird vor allem durch unsere Körperhaltung und die Art und Weise wie wir auftreten deutlich. Allein dies kann dazu führen, dass der gleiche Satz unterschiedlich interpretiert wird. Durch solche Signale, die Tonart, die wir anwenden und die Botschaft, die wir senden, kann Kommunikation sowohl als angenehm und unterstützend empfunden werden als auch belastend und unangenehm.

Wann wird Kommunikation problematisch?

Gerade wenn wir unter Druck stehen oder es im (beruflichen) Alltag stressig wird, passiert es, dass der Ton rauer werden kann. Werden wir uns darüber nicht bewusst und lassen dies zur Gewohnheit werden, wird der Ton innerhalb einer Belegschaft oder Gruppe insgesamt härter. Missverständnisse werden häufiger, Äußerungen werden eher fehlinterpretiert – die Kommunikation und damit der Informationsfluss untereinander leiden. Häufig passiert es dann, dass die Kommunikation statt aus wertschätzenden Worten, einfachen Informationen oder Botschaften, eher aus Vorwürfen, Unterstellungen und Auseinandersetzungen besteht. Die Stimmung wird gleichzeitig schlechter, worunter gerade in der Arbeitswelt die Leistung leidet. Krankmeldungen und eine hohe Fluktuationsrate sind häufig die Folgen. An diesem Punkt eben ist zu sehen, dass Kommunikation einen erheblichen Einfluss auf unser Wohlbefinden und unsere Gesundheit hat.

Was bedeutet gesunde Kommunikation?

Wichtig für eine gesunde Kommunikation ist die Übereinstimmung der verbalen und non-verbalen Ebene. Nur dann wirken wir authentisch und ehrlich. Und beides ist die Voraussetzung für eine vertrauensvolle Zusammenarbeit und Beziehung. Sprechen wir ein Lob aus, wirken dabei aber durch unsere Körperhaltung und/oder Mimik eher unzufrieden, löst dies Unsicherheit beim Gegenüber aus. In einer gesunden Kommunikationsstruktur sind außerdem Offenheit und Transparenz wichtige Bausteine. Verunsicherungen können in einer solchen Atmosphäre nur schwer aufkommen – ein weiterer Punkt, der zu einem vertrauensvollen Miteinander führt.

Inwiefern hilft Achtsamkeit bei der gesunden Kommunikation?

Einer gesunden Kommunikation stehen häufig unsere Gedanken und wo mögliche Vorurteile im Weg. Hege ich meiner Gesprächspartnerin oder meinem Gesprächspartner gegenüber negative Gedanken, so spiegelt dies vor allem unsere non-verbale Kommunikation wider. Einer Person erstmal neutral gegenüberzutreten, ohne negative Gedanken oder Vorurteile, macht unsere Körpersprache automatisch offener und positiver. Dies bedarf der Fähigkeit, sich selbst zu reflektieren und gegebenenfalls eine Veränderung vorherrschender Gewohnheiten. An dieser Stelle gibt es in jedem Fall einen Bezug zur Achtsamkeitspraxis. Diese schult genau diese Unvoreingenommenheit und die neutrale Sichtweise auf eine Situation. Natürlich sollen Emotionen nicht gänzlich aus der Kommunikation entfernt werden. Emotionen machen uns schließlich aus und gehören zur Kommunikation dazu. Es geht eher darum, Gesagtes nicht automatisch nach altbewährten Mustern zu interpretieren, ohne es einen Moment wirken zu lassen, mal die Perspektive des Gegenübers einzunehmen oder einfach neutral auf die Situation zu schauen. Reaktionen aus dem Affekt als Resultat einer Fehlinterpretation können so vermieden werden.

Tipps für eine wertschätzende und gesunde Kommunikation

Nachfrage

Fühlst du dich unsicher mit einer Aussage oder bist du nicht sicher, ob du die Aussage richtig verstanden hast, dann frage nach – häufig stellt sich direkt unser „Kopfkino“ ein, welches die Situation in der Regel dramatisiert.

Authentizität

Die Körpersprache und das gesprochene Wort sollten übereinstimmen, um Verunsicherungen zu vermeiden.

Aktives Zuhören

Wir sollten unserem Gegenüber die volle Aufmerksamkeit schenken, dabei auch mal die Perspektive wechseln und Anteil nehmen. Lasse dir Zeit beim Zuhören und erlaube Gesprächspausen, um das Gesagte wirken zu lassen.

Feedback statt Kritik

Rückmeldungen sind wichtig – positiv sowie negativ. Konstruktives Feedback zielt auf Verbesserung ab, reine Kritik richtet sich oft auf Unzulängliches. Angriffe sind hier fehl am Platz und helfen keiner der beteiligten Personen weiter. Erkläre in Ich-Botschaften, was du wahrnimmst, was du dir wünschst. So kann eine Situation gemeinsam optimiert werden.

Selbstreflektion

Werde dir über deine Gedanken und Bedürfnisse klar. Nur so kannst du dich klar ausdrücken und Missverständnisse vermeiden. Je besser du dich und deine Bedürfnisse kennst, desto eher findest du die richtigen Worte, desto eher kannst du ausdrücken, was du möchtest und desto besser kannst du deine Impulse kontrollieren und handlungsfähig bleiben.

Fazit

Gesunde Kommunikation lebt von gegenseitigem Respekt, von Offenheit und Transparenz. Ein freundlicher Grundton und ein auf Augenhöhe basierender Umgang fördert das Wohlbefinden der Beteiligten und die gemeinsame Arbeit. Konflikte werden direkt gelöst, ohne dass Misstrauen entsteht und sich Dinge „aufbauschen“ können. Regelmäßiges Feedback führt zu einer positiven Grundstimmung und einer klareren Aufgaben- und Rollenverteilung. Gesunde Kommunikation fördert ein gesundes Team.

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Vanessa Lippert

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