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Raus aus deiner Gewohnheitsfalle

Lesezeit: 7 Minuten
Ist dir schon einmal aufgefallen, dass du jeden Tag das gleiche Mittagessen einpackst? In das gleiche Restaurant gehst? Bei jedem Besuch des Hausarztes während der Wartezeit dein Smartphone in die Hand nimmst? Wir Menschen neigen oft zu Gewohnheiten, um Zeit und Energie zu sparen. Während die Gewohnheiten mancher Menschen sehr streng sind, sind sie bei anderen eher fließend. Genau wie das Einpacken des gleichen Mittagessens oder die Gewohnheit, in jeder Sekunde, wo du wartest, dein Handy zu brauchen, können all unsere Entscheidungen zur Gewohnheit werden.

Zusammenfassung

Gewohnheiten. Wir kennen sie alle. Während es sich bei den einen um gute und sinnvolle Routinen handelt, die helfen, unser Leben zu strukturieren, gibt es auch jene, die ganz unbewusst sich im Hintergrund abspielen und die wir unbedingt ablegen möchten. Auch unsere Emotionen werden durch Gewohnheiten strukturiert und angepasst. Dabei empfinden wir häufig immer wieder dieselben Emotionen in denselben Situationen und brechen nicht raus aus unserem Gewohnheitskreis. Gleichzeitig erkennen wir negative Gewohnheiten häufig gar nicht erst und können diese nicht aus eigener Kraft abschütteln. In unserem heutigen Blogbeitrag erfährst du, wie du deine Gewohnheiten erkennen bzw. strukturieren kannst. Schlussendlich solltest du selbst entscheiden, was dir passt und was nicht und wie du negativen Gewohnheiten ablegen kannst.

Was sind Gewohnheiten?

Den Spruch “Der Mensch ist ein Gewohnheitstier" werden die meisten von uns kennen. Unsere menschliches Verhalten läuft zu großen Teilen unbewusst über unsere Gewohnheiten ab. Und das ist auch erst mal eine positive Eigenschaft. Denn diese vereinfachen und erleichtern unser Leben enorm. Müssten wir über jede Handlung erst mal nachdenken oder in jeder Situation einzelne Entscheidungen treffen, wären wir schlussendlich die meiste Zeit restlos überfordert. Wenn wir dann eine bestimmte Handlung regelmäßig wiederholt, wird sie zur Routine in unserem Leben. Wie du dir bereits denken kannst, haben Gewohnheiten auch negative Eigenschaften. Die meisten werden es kennen, du bist frustriert und greifst zur Schokolade, denn das hilft durch die Ausschüttung von Dopamin und Serotonin (Glückshormone) für einen kurzen Moment. Zur Folge wird dies zu deiner Gewohnheit und du wirst in Zukunft auf die Schokolade zurückgreifen bei Frustmomenten. Auf Dauer ist das natürlich nicht gut für deinen Körper. Wir alle haben solche Gewohnheiten, mit denen wir Stress bewältigen und diesen damit unbewusst unterdrücken. Schwierig ist es vor allem, wenn unsere Gefühle zu schlechten Gewohnheiten werden und wir sie nicht erkennen, durchbrechen und verändern können.

Wenn Gefühle zu Gewohnheiten werden.

Interessanterweise können auch unsere Gefühle zur Gewohnheit werden. Das ist erst mal in Ordnung, wenn unsere Emotionen uns guttun, aber hast du schon einmal jemanden getroffen, der morgens nach dem Aufstehen sofort wütend war? Da fragt man sich, ob derjenige wütend aufgewacht ist oder woher der Ärger stammt. Die gute Nachricht dabei: So wie wir die Möglichkeit haben, unser Mittagsmenü zu ändern, so können wir auch den Inhalt unserer emotionalen Speisekarte ändern. Um dieses Konzept zu erkunden, sollten wir zunächst über unsere Gefühle und Emotionen sprechen.

Was sind unsere Emotionen eigentlich?

Einfach gesagt, Emotionen sind das, was wir innerlich fühlen. An einem Tag können wir eine ganze Reihe von Emotionen erleben. Die meisten von uns neigen jedoch dazu, sich an die grundlegenden Gefühle wie glücklich, traurig, ängstlich und wütend zu halten - was ein ziemlich elementares Gefühlsmenü darstellt. Das liegt daran, dass den meisten von uns Emotionen in der Schule nicht förmlich beigebracht werden, sodass wir die Informationen über Emotionen in unserer Kindheit durch Beobachtung und Erfahrungen erwerben. Viele Kinder ahmen nach, was sie beobachten. Wenn also ein Elternteil emotionale Gewohnheiten hat, zu welchen häufig Traurigkeit gehört, wird das Kind täglich Traurigkeit beobachten. Traurigkeit wird als emotionale Option für das Kind normalisiert und das Kind kann zu einem Erwachsenen heranwachsen, welcher häufig die Emotion Traurigkeit aus seinem Gefühlsmenü auswählt. Wie ein gutes Rezept werden auch einige unserer emotionalen Menüoptionen von Generation zu Generation weitergegeben. Auch in Coaching-Sitzungen stellen wir fest, dass Klient*innen immer wieder versuchen, uns davon zu überzeugen, dass sie schon immer so waren, wie sie heute sind und dass deshalb eine Veränderung nicht infrage kommt. Auf die Frage hin, ob sie so geboren wurden, lautet die Antwort meistens: Nein. In einer solchen Feststellung können wir unsere Sichtweise neu orientieren und eine Veränderung ermöglichen.  Nach jahrelanger Konditionierung auf dieselben Gewohnheiten werden manche von ihnen so tief verwurzelt, dass sie sich natürlich und unveränderlich anfühlen. Und wenn man sich dann einredet, dass eine Gewohnheit unveränderlich ist, stimmt das meistens, weil man sich selbst davon überzeugt hat, dass sie wahr ist. Wenn du dir aber verinnerlichst, dass es einen Weg zur Veränderung gibt, kann das genauso wahr werden, egal ob du dir bezüglich der Veränderungen im Klaren bist.

Wie kannst du deine emotionalen Gewohnheiten erkennen?

Bevor du versuchst, deine Auswahl an Gefühlen zu ändern, solltest du erst beobachten, was dir dein derzeitiges Gefühlsmenü bietet. Versuche, in den nächsten fünf bis sieben Tagen jedes Gefühl aufzuschreiben, das du empfindest. Solltest du Hilfe brauchen, kannst du ein Emotionsrad (wheel of emotions) verwenden, um deine Liste an Emotionen zu erweitern. Wenn du deine Grundemotionen wahrnehmen willst, versuche in die Tiefe zu gehen, um herauszufinden, worum es bei den Emotionen eigentlich geht. Du kannst zum Beispiel morgens das Grundgefühl empfinden - glücklich zu sein. Und wenn du noch einen Schritt weiter gehst, kann "glücklich" sich in "stolz", "liebevoll" oder sogar "inspiriert" verwandeln. Sobald du eine Liste an Emotionen erfasst hast, bekommst du ein besseres Gefühl dafür, was auf deiner eigenen Gefühlskarte steht. Beginnen wir mit der Analyse deiner Auswahl an Gefühlen anhand einiger Fragen, die du berücksichtigen solltest:
  • Inwiefern verändert sich meine Gefühle vom Morgen über den Nachmittag bis zum Abend?
  • Was würde ich gerne anders auf meinem Menüplan haben?
  • Sind meine Emotionen gewohnheitsmäßig?
  • Welche meiner Emotionen wurden von meinen Eltern und/oder meiner Familie vererbt?
  • Unterstützen meine Emotionen mein derzeitiges Leben?
  • Unterstützen meine Emotionen meine zukünftigen Ziele?

Was kannst du tun, damit negative Emotionen keine Gewohnheiten werden?​

Lass uns nun entscheiden, was wir mit den gewonnenen Erkenntnissen tun sollen. Vielleicht fühlst du dich durch diese Übung beruhigt und bist zuversichtlicher, was dein Gefühlsmenü dir dient. Oder du spürst, dass du emotional wachsen kannst. Wenn Letzteres der Fall ist, erkennst du an, dass Veränderung ein Prozess ist, der Zeit brauchen kann und wird. Steht dir emotionale Unterstützung durch einen Coach oder Therapeuten zur Verfügung, könnte dies ein guter Zeitpunkt sein, um sich mit dieser Ressource in Verbindung zu setzen. Falls du bereit bist, selbst etwas zu verändern, lasse uns die ersten Schritte gemeinsam gehen. Nehmen wir an, du möchtest dein gewohntes Gefühl von Entmutigung am Morgen auf Hoffnung umstellen. Lasse uns also nach Wegen suchen, wie du aus deiner alten Gewohnheit herauskommen kannst. Überlege, welche Praktiken und Handlungen du in deine morgendliche Routine einbauen kannst, um eine Umgebung zu erschaffen, in der du dich hoffnungsvoll fühlst. Einige Beispiele dafür könnten sein: Höre am Morgen Musik, die dir guttut, anstatt negative Gedanken zu wiederholen.Stehe 15-30 Minuten früher auf und nehme dir Zeit für dich selbst, um dich zu strecken, Kaffee zu kochen, zu lesen, Frühstück zu machen oder spazieren zu gehen. Oder mache einfach mal eine Dankbarkeitsübung, bevor du das Bett verlässt. Entwickle ein persönliches Leitbild und lese es jeden Morgen als Erstes durch. Denk immer daran, du selbst hast die Kraft, deine Gewohnheiten zu verändern und eine positive Eigenschaft aus ihnen zu machen. Falls dich das Thema Coaching interessiert, schau gerne auch bei unseren anderen Blogbeiträgen vorbei. Der Blogbeitrag Ein Coach kann dein Problem nicht lösen. Warum also Coaching? zeigt dir die Bedeutung von Coaching und wie du durch einen Perspektivwechsel den Glauben an dich selbst zurückgewinnen kannst. Schließlich ist das der erste Schritt, um dein Leben wieder in eine positive Richtung zu lenken.

Fazit

Emotionen sind Teil der menschlichen Erfahrung. Dabei ist es gesund und normal, eine Reihe von Gefühlen zu empfinden. Es ist nicht garantiert, dass sich jeder Tag positiv anfühlt, aber es gibt immer Gelegenheiten für emotionalen Wachstum. Kurz gesagt, dein emotionales Menü ist anpassbar: Wenn du nicht magst, was dir serviert wird, hast du immer die Möglichkeit, dein Menü an Gefühlen und Gewohnheiten zu ändern. Vielleicht haben dir die vorgestellten Übungen ja bereits was gebracht und du konntest mehr Selbsterkenntnis über deine (emotionalen-)Gewohnheiten aufbauen. Ansonsten unterstützen unsere Mentor-Coaches dich gerne bei diesem Prozess und helfen dir, aus deiner Routine auszubrechen, damit du in Zukunft dein Leben auf eine positive Weise neu strukturieren kannst. Finde deinen Coach Finde deinen Coach
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Christina Dunnage

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